Der Klassiker – der Holzkohlegrill


Viele Wege führen zum Steak. Traditionsbewusste, Romantiker und alle, die gern zündeln, grillen am liebsten über glühenden Kohlen. Die Geräte dafür kann man bereits unter 20 Euro kaufen – sollte man aber nicht. Denn Billiggrills rosten schnell, weil sie meist schlecht verarbeitet sind. Das sieht nicht schön aus, ist unhygienisch und kann schlimmstenfalls gefährlich werden: Denn wenn Rost die Beine anfrisst, ist der Grill nicht mehr standsicher. Also lieber etwas mehr Geld investieren und Geräte mit hochwertiger Emaillierung oder aus Edelstahl erwerben. Dabei auch an die Grillmengen denken. Hat der Rost einen Durchmesser, der kleiner als 40 cm ist, werden höchstens zwei Personen schnell satt. Werden sechs oder mehr Esser erwartet, sollte der Rostdurchmesser mindestens 60 cm betragen. Ein ausreichend bemessener Rost lässt sich zudem besser in verschiedene Hitzezonen einteilen. Dafür wird der größte Teil der Glut auf eine Seite geschoben. Über dieser direkten die Hitze werden Steaks und Burger gebraten. Am Rand dieser heißesten Zone ist der beste Platz für Würste. Der Bereich mit wenig Glut bringt die nötige indirekte Hitze mit, über der größere Fleischstücke, festere Gemüsesorten oder ganze Hähnchen durchgaren, ohne außen zu verbrennen. Auch als „Warmhalteplatte“ zum Ablegen von fertig gegrilltem Fleisch eignet sich diese Zone. Perfektioniert wird das Grillen mit indirekter Hitze durch einen Deckel. Liegt er auf dem Gerät, verteilt er die Hitze der Glut rundum. Bei einigen Modellen lässt sich die Luftzufuhr passend zum jeweiligen Grillgut regeln – so kann der Grill zum Backofen oder zur Räucherkammer werden.

Der Gasgrill

Präzisionsfanatiker, Ungeduldige und alle, die Wert auf Komfort legen, werden mit Gasgrills glücklich. Bei ihnen lässt sich die Hitze superexakt regeln und sie erreichen auf Knopfdruck in nur wenigen Minuten Betriebstemperatur. Gute Geräte ermöglichen es auch hier, verschiedene Hitzezonen einzurichten. Bei Gasgrills mit Deckel – der normalerweise für die indirekte Grillhitze sorgt – muss der Rost zum Reinigen nicht einmal heraus genommen werden. Einfach den Deckel schließen und den Grill auf höchster Stufe ein paar Minuten laufen lassen. Alles was am Rost klebt, wird weggebrannt. Es entsteht eine Ascheschicht, die ganz simpel mit einer Edelstahlbürste entfernt wird.

Der Elektrogrill

Kohlehasser, Gasflaschen-Phobiker und alle, die gerne direkt im Esszimmer grillen, setzen auf die Elektrovariante. Diese Geräte sind sauber, rauchen und rußen nicht – ein nicht zu unterschätzender Punkt, wenn es darum geht, gute Nachbarschaft in Mehrfamilienhäusern zu bewahren. Sie sind im Betrieb und bei der Anschaffung oft günstiger als Holzkohle- und Gasmodelle. Zu geizig sollte man beim Kauf aber nicht sein. Genügend Leistung – mindestens 2000 Watt – sollte ein E-Grill schon liefern, um die Hitze zu erzeugen, mit der sich zum Beispiel Steaks gut grillen lassen. Billigere Modelle sind in der Regel zu schwach: Fleisch muss zu lange auf dem Grill bleiben und wird zäh. Getrennt regelbare Hitzezonen und einen Deckel fürs indirekte Grillen sind auch bei Elektrogeräten äußerst hilfreich. Ganz egal also, ob Holzkohle, Gas oder Strom Steaks, Würstchen und Tofuburger in Grillfestleckerbissen verwandeln – es lohnt sich, beim Gerätekauf auf Qualität zu achten.

Aus dem Buch „Biergrillen“ von Barbara Dicker und Hans Kurz, ars vivendi-Verlag, 2016